Caro Bertram wird 1955 in München Hasenbergl geboren. Geprägt durch die späten "68er" und die Frauenbewegung war sie Mitbegründerin und langjähriges Mitglied des Münchner Frauenhandwerkskollektivs bevor sie Fachanwältin für Insolvenzrecht wurde. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie als Schülerin von Alrun Prünster-Soarez, Prof. Wolfgang Ellenrieder und Christoph Kern.
Seit 15 Jahren ist sie Teil der Freien Akadamie Wagenhofen,einem Zentrum fü malerischen Diskurs. Im Mittelpunkt ihres Wirkens steht die Auseinandersetzung mit dem seelischen Befinden des Individuums im sozialen und gesellschaftlichen Kontext.
Caro Bertram geht es um das intuitive Erfassen des hinter der glatten Oberfläche Verborgenen.Das nach außen nicht Sichtbare soll dargestellt werden. Ausgangspunkt für die Malerei sind oft Modejournale und pornographische Hefte. Die darin abgebildeten leblosen Modelle und Reizkörper erhalten im malerischen Prozess Risse. Sie werden in ihrer intuitiv erfassten Verletzbarkeit gezeigt und bekommen dadurch ein Seelenleben.
Einen anderen Teil ihrer Malerei widmet Caro Bertram der Darstellung des menschlichen Infernos. Anders als bei der bildnerischen Abbildung von Schönheitsidealen werden die Opfer von Krieg, Diktatur und Alkoholismus malerisch jedoch nicht mit den fotografisch oft bis ins Detail zur Schau gestellten Verletzungen gezeigt. Der geschundene Mensch und seine Umgebung werden vielmehr in schrecklicher Schönheit dargestellt. Das Interesse der Betrachter bleibt so den Opfern selbst vorbehalten und wird nicht von reißerisch abgebildeten Brutalitäten abgelenkt.Im Mittelpunkt auch dieser Bilder bleibt der Mensch und seine Würde.